„Trust the process“ – sagst du,
ich stöhne und verdrehe die Augen.
“Vertrau’ dem Prozess” – sagst du,
ich guck dich an – wie soll ich das bitte glauben?!
„Vertrauen?! Was ist das? Was soll das denn sein?“
“Und wer bitte, soll den Prozess lenken?!”
“Prozess vertrauen? Lass mich doch allein!
Ich kann, nein will, nicht drüber nachdenken.”
“Bei mir war’s immer so”, sagst du
und meinst es so, wie du es sagst.
Oh man, denk ich, lass mich in Ruh,
denn habe ich dich vielleicht gefragt?!
“Irgendwie hat alles ‘nen Sinn”,
ach ja, denk ich, und was soll der sein?!
Nimmst du es einfach irgendwie hin,
dass du eingeengt bist im Leben und allein?
Eingeengt durch die Störung, die Erkrankung,
eingeengt durch deine Gedankenmuster.
Ängste, Kampf und nur schwer Erlösung,
das wird mir immer alles bewusster.
Und ja, allein ist jeder, das ist klar,
nur, was ist die Message dahinter, frag ich mich.
Was soll es bringen – mir ist es unklar,
“Weißt du, was ich meine_”, frage ich dich.
Bin ungerecht – das weiß ich durchaus,
denn dir geht es alles andere als gut.
Kämpfst dich durch, suchst es dir nicht aus,
versuchst zu überleben, behälst den Mut.
Geschehenes– wie soll ich das positiv sehen?
Wenn es Leid, Schmerz und Krankheit bringt.
Wie soll ich da den Prozess verstehen,
der dafür sorgt, dass ich immer weiter sink?
“Nein”, sagst du, “ich meine das Jetzt!”
“Jetzt bringt uns alles irgendwie weiter.
Sei nicht so streng, nicht so gehetzt,
Ganz langsam geht es voran, geht immer weiter.”
So wie der Mond die Phasen durchwandert,
dafür sorgt, dass es gibt Ebbe und Flut,
so passieren Dinge, über die man sich wundert,
bis man am Ende sieht: Oh, es war doch sehr gut.
“Vertrau’ dem Prozess – wir gehen den Weg zusammen,
auch wenn wir jeder unseren eigenen gehen.
Trust the process – dann werden wir ankommen
und jeder unsere Zukunft positiver sehen.”
Anmerkungen:
Text: Anfang Januar 2022
Foto: Acryl auf Leinwand, Anfang Januar 2022©Kristine.