Taubheit.
Leere.
Wut.
Anspannung.
Was ist da? Was nicht?
Was ist Wirklichkeit? Was Traum?
Ich bin nicht da. Doch irgendwie schon.
Wo ich bin?
Weg. Irgendwo. Nur nicht hier.
Ich weiß es nicht.
Physisch bin ich hier.
Glaube ich.
Spiegeln mir andere wider.
Psychisch? Nicht.
Wo? Keine Ahnung.
Ich weiß gar nichts mehr.
Taubheit umgibt mich.
Ich spüre mich kaum mehr.
Das kalte Wasser – ich bemerke es nicht.
Als würde mich eine weitere Haut umgeben.
Eine Schutzhülle?
Abschottung?
Irgendwas.
Irgendwas, das nichts durchlässt.
Also fast nichts.
Und auch nichts abgibt.
Nichts nach draußen lässt.
Es staut sich.
In mir drin.
Anspannung steigt.
Wohin nur?
Überforderung.
Ich bin vollkommen erschöpft.
Müde.
Und doch hellwach.
Liege schwer im Bett.
Doch kann nicht schlafen.
Meine Gedanken rasen.
Doch mein Kopf ist leer.
Im Nebel scheint alles.
„Ich sollte, müsste, könnte…“
Doch ich kann nicht mehr.
Es ist mir auch egal.
Denn Taubheit umgibt mich.
Schwere. Nebel.
Eine Glocke, die mich abschirmt.
Abschirmt vor der Realität.
Realität?
Mir kommt es vor wie ein Film.
Surreal.
Ein Film, in dem ich eine Rolle spiele.
In dem ich einfach mache.
Bestimmt werde von außen.
Funktioniere.
Aber nicht lebe.
Nicht weiß, was gerade war.
Habe ich eben mit dir gesprochen?
Oder war das gestern? Letzte Woche?
Was war das Thema?
Und was genau wollte ich noch mal hier?
Egal.
Es ist egal.
Alles.
Denn nach außen scheint alles ok.
Besser.
Ja, manchmal tauche ich auf.
Der Nebel ist kurz weg.
Ich lache. Fühle mich gut.
Kurz. Zu kurz.
Hallo Taubheit. Hallo Leere.
Und herzlich willkommen Einsamkeit.
Anspannung – natürlich du auch.
Ich spüre mich kaum.
Bin ich noch da?
Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.
Ich zähle meine Finger.
Fünf. Kein Traum.
Realität.
Nur eben anders.
Wie lange wird es so gehen?
Ich weiß es nicht.
Stunde. Tage. Wochen.
Wer weiß.
Ich nicht.
Taubheit umgibt mich.
Leere schreit laut.
Ich bin hier.
Und gleichzeitig weit weg.
Anmerkung:
Text: Februar 2022.
Foto: Streetart Köln von Sweetsnini ©Kristine.