Wege raus aus dem Dunkel
Skandinavienreise – Teil 2: On the road
Skandinavienreise – Teil 2: On the road

Skandinavienreise – Teil 2: On the road

Und los ging es. Lebensmittel, Gepäck und Schwester in Lübeck eingesammelt und ab in Richtung Norden. Einfach drauf los – mal gucken, wie weit wir kommen. Der Plan: Schweden und Norwegen. Wandern. Fahren. Viel sehen. Das war’s.

Aufgabenverteilung

Ja, das war’s. Simpel gehalten. Eine wundervolle Zeit! Entspannt, stressfrei, unkompliziert. Meine Sis und ich haben uns abgewechselt mit dem Fahren. Unser Bruder war für das Abendbrot zuständig. Und den Abwasch. Die Schlafplätze habe ich herausgesucht, wenn meine Sis nachmittags gefahren ist. Und unsere Sis war zuständig für die Snack-Brote. Also das Essen zwischendurch. Denn ohne, wäre es mit Sicherheit zu Chaos gekommen. Oder besser: Streit. Aber so, verlief alles sehr harmonisch. Ohne darüber auch nur ein Wort verlieren zu müssen, hat sich jeder seine Aufgabe gesucht. Es hat sich ganz natürlich so ergeben. Ohne Streit. Ohne Diskussion.

Wo wollen wir heute schlafen?

Geschlafen haben wir im Van. Meine Sis und ich unten, unser Bruder im Dachzelt, oder wie auch immer das heißen mag. Jeden Abend musste das ausgeklappt werden, was sehr einfach und schnell ging. Wir haben unsere Schlafplätze über die App „Park4night“ gefunden. Eine super Möglichkeit, um wunderschöne Plätze in der Natur zu finden. Mein persönliches Ziel bei der Schlafplatzsuche: Möglichst immer an einem See oder einem Fluss parken. Denn was gibt es Besseres, als morgens erst einmal in den See zu springen? Die Kälte zu spüren? Sich lebendig zu fühlen?

Während ich dieses Ritual liebe, war es für meine Geschwister eine eher schwierigere Operation: Langsam und frierend haben sie es auch probiert. Die Freude daran aber nicht so wirklich gefunden. Dafür hatte ich umso mehr zum Lachen.

Holpriger Start

Die gesamte Reise verlief recht entspannt und ohne größere Vorkommnisse, nur die ersten Tage waren ein wenig holprig.

Die erste Herausforderung hatten wir, als wir unser Wasser auffüllen wollten, aber sämtliche Adapter nicht gepasst haben. Resultat war, dass ich pitsch nass war, es aber viel zum Lachen gab und gute die Stimmung sehr gelöst war.

Bis sich herausstellte, dass die Mühen, Wasser in den Van zu bekommen, vergebens waren: Es kam einfach kein Wasser aus dem Wasserhahn. Was wir auch versucht haben – die Leitungen blieben trocken.

Im ersten Telefonat mit der Service-Stelle des Vermiters, wurde uns empfohlen, die Sicherung der Wasserpumpe auszutauschen. Gesagt getan: Eine Tankstelle suchen, an der wir die passeneden Sicherungen kaufen konnten. Einsetzen. Zack – zwei weitere Sicherungen brannten direkt durch. Fazit: Nicht die Sicherung war das ursprüngliche Problem, sondern eine defekte Wasserpumpe. Was tun? Klar, Wasserpumpe austauschen – zum Glück gab es eine neue im Van, ansonsten wäre es echt ungünstig gewesen. Aber so hatten wir dann doch nach ein paar Tagen fließendes Wasser.

Neben der defekten Wasserpumpe, gab es noch eine defekte Schublade, die wir beim Herausziehen fast immer komplett in den Händen hielten. Ein wenig nervig, aber nichts, was uns unsere gute Laune verdorben hätte.

Routine gibt es auch beim Reisen

Wir haben uns ziemlich schnell auf einen angenehmen, für alle annehmbaren Tagesablauf eingegroovt:

Mein Bruder ist immer als erstes aufgestanden und hat draußen die Ruhe genossen, während meine Sis und ich noch ein wenig länger brauchten, um hoch zu kommen. Ich bin – sofern möglich – direkt ins Wasser gegangen. Kalt. Belebend. Befreiend. Meine Sis ebenfalls – zumindest ab und an. Es folgt das gemeinsame Frühstücken und die Überlegung, wohin wir an dem Tag fahren wollen. Meine Sis schmierte Brote für unterwegs, mein Bruder kümmterte sich um den Abwasch, ich um die Route und los ging es. Vormittags bin ich gefahren, nachmittags eher meine Schwester.

Zur Mittagspause haben wir in der Regel irgendwo an einem netten Plätzchen gehalten. Haben vielleicht einen längeren Spaziergang eingelegt, waren nach dem Essen wandern oder haben in der Hängematte und auf Campingstühlen die Ruhe und Sonne genossen. Die meisten Wanderungen gingen um die drei Stunden – das hat uns allen gereicht.

Nach dem Wandern sind wir in der Regel nur noch ein kurzes Stück bis zum Nachtplatz gefahren. Dort hat unser Bruder gekocht, wir haben gemeinsam gegessen und danach entweder den nächsten Tag geplant, oder etwas gespielt.

Hütte in Schweden

In der Mitte der Reise gab es eine Besonderheit: Von Freitagabend bis Montagfrüh haben wir uns in Schweden eine Hütte gemietet. Ich hatte an diesem Wochenende meine Yoga-Ausbildung und benötigte dafür Internet und Platz. Die Hütte war perfekt: Ruhig gelegen, ausreichend Freiraum und sogar eine Saune war vorhanden. Traumhaft. Während ich also von 9 – 17 Uhr meine Yoga-Ausbildung hatte, haben meine Geschwister gelesen, sich ausgeruht und waren wandern. In meinen Pausen habe ich Blaubeeren gepflückt oder wir haben gemeinsam zu Mittag gegessen. Natürlich Pfannkuchen mit selbstgepflückten Blaubeeren. Perfekt.

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Ab nach Norwegen

In der ersten Woche waren wir also in Schweden unterwegs, am Montag sind wir nach Norwegen weitergefahren. Das war mir persönlich wichtig, da ich die Landschaft von Norwegen beeindruckender und wilder finde, als von Schweden und mich dort irgendwie noch freier und wohler fühle. Ohne, dass ich den Grund dafür genau benennen könnte.

Eine sehr gute Idee, wie sich herausstellte: Auch wenn der Nationalpark Fulufjället Nationalpark in Schweden total schön zum Wandern war, die unterschiedliche Landschaft in Norwegen ist einfach beeindruckender. Gletscher, Schnee, Seen, Berge, Flüsse, Fjorde – dort gibt es gefühlt alles.

Unser Endziel war dann Kap Lindenes im Süden von Norwegen, wo wir Freitag angekommen sind. Meine Geschwister waren wandern, ich habe mich ausgeruht.

Am letzten Tag sind wir dann nach Kristiansand zu unserer Fähre gefahren: 3,5 Stunden bis Dänemark. Ruhige, angenehme Fahrt.

Wir haben in Dänemark übernachten und sind Sonntag recht früh gestartet, um gegen Mittag in Lübeck zu sein. Immerhin mussten wir das Auto noch ausräumen, putzen, unser Bruder wollte seinen Zug nach Köln erwischen und ich wollte noch nach Hamburg. Der ursprüngliche Plan, dass meine Sis und ich die Rückgabe gemeinsam erledigen, hat sich in Luft aufgelöst, nachdem sie ganz kurzfristig ein Bewerbungsgespräch für Montagfrüh angeboten bekommen hat. Aber die Rückgabe war kein Thema und alles hat am Montag gut funktioniert.

Kaputt, aber sehr zufrieden und dankbar, bin ich am Montagnachmittag wieder in Köln angekommen.

Anmerkungen:
Text: Oktober 2022.
Fotos: September 2022©Kristine.

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