Wege raus aus dem Dunkel
Wandlung
Wandlung

Wandlung

Ich dacht’, ich hätte mich verloren,
tief unten in der Dunkelheit.
Ich wünschte, ich wäre nie geboren,
zum Leben, kämpfen kaum bereit.

Doch aufgeben, das war nicht drin,
denn ging es nicht allein um mich.
„Mein Leben macht doch wenig Sinn –
wofür das alles?!“, dachte ich.

Für euch fing ich dann an zu kämpfen,
auch wenn es noch so schwierig war,
trotz Rückschlägen, die alles dämpfen,
ging es es voran, wie wunderbar.

Hab’ ich geglaubt, dass es sich bessert?
Nein, ganz ehrlich, das hab ich nicht.
Von Tränen, Frust die Sicht verwässert,
auf das Leben nicht grad erpicht.

Verzweiflung, Trauer – wo ist die Kraft?
Oft dachte ich, ich kann nicht mehr.
Fühlte mich häufig matt und geschafft,
alleine, traurig – einfach leer.

Ich habe stets alles gegeben,
teils ohne Hoffnung weiter gemacht.
Ich frag’: „Wo ist es denn – mein Leben?“
Ich werd’ es finden, wär’ doch gelacht.

Und plötzlich ist es einfach da,
wie aus dem Nichts gekommen.
Am Liebsten würd’ ich schrei’n „HURRA!“,
es hat mich mitgenommen.

Mit ihm da kommt so vieles wieder:
Lachen, Tanz und der Genuss,
Freude, Glück und alle Lieder,
die ihn vertreiben, den Verdruss.

Auf einmal scheint so vieles Leichter,
so viele Ängste sind nun klein.
Ich fühle mich, als ging’s nun weiter,
ich finde zu mir, komme heim.

Nach Haus zu mir, zum wahren Ich,
will endlich ganz ich selbst sein.
Verrückt, froh und überglücklich
und nicht ein trügerischer Schein.

Hab’ viel gelernt und neu entdeckt,
vor allem mich selbst zu lieben.
Spaß und Neugier sind geweckt,
Angst und Zweifel zurück geblieben.

Trotz Sorgen und noch vielen Fragen,
hab’ ich es soweit schon geschafft.
Kann wieder JA zum Leben sagen,
zurück sind Freude, Lebenskraft.

Zum Schluss will ich dir darum sagen,
verliere niemals deinen Mut.
Mach’ weiter ohne zu verzagen,
am Ende wird es richtig gut!

Anmerkung:
Text: Klinik am Korso, Bad Oeynhausen, September 2019.
Foto: Yoga am See in Schweden, 2020©Kristine.

2 Kommentare

    1. Danke schön! Das Gedicht ist am Ende meines 12-Wochen Klinikaufenthalts in Bad Oeynhausen (Magersucht) 2018 entstanden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich in der Klinik ca. 7kg zugenommen und gemerkt, dass wieder mehr Energie und Lebensfreude da sind und war total motiviert. Wenn ich es jetzt lese, bin ich auch immer wieder überrascht und frage mich, weshalb dieser Optimismus wieder verloren gegangen ist bzw. wo, aber so langsam kehrt er glaube ich wieder zurück und das ist ja die Hauptsache!

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