Das Spiel von Licht und Schatten,
ist Zauber, Faszination.
Wo wir eben noch Regen hatten,
leuchtet nun die Sonne schon.
„Schattenlicht“ könnt’ man es nennen,
das Spiel aus Dunkelheit und Licht,
denn muss man immer beide kennen –
ohne das eine gibt’s das andere nicht.
Durch Zauber, Wunder, Farbenspiel
zeigt die Natur ihr schönstes Gesicht.
Präsentiert dadurch unglaublich viel,
betört uns mit ihrem Schattenlicht.
Aus Regen und Sonne wird so schnell,
ein Regenbogen – farbenfroh.
Blitze sind nur im Dunkeln hell,
zarte Sternschnuppen ebenso.
Neongrün, wie aus ‘ner and’ren Welt,
mal langsam und mal schneller,
tanzen Nordlichter am Himmelszelt –
dank Dunkelheit viel heller.
Und unten in der Meerestiefe
glitzert’s und leuchtet’s vor sich hin.
Als ob es dort jemanden riefe:
Meeresleuchten – unglaublich schön.
Mich durchfährt ein wohliger Schauer,
so nimmt das Leben seinen Lauf.
Ich weiß, Freude gibt es nur dank Trauer.
Wer Kälte spürt, kennt Hitze auch.
Und ohne Tod gibt es kein Leben
und wiegt die Dunkelheit auch schwer,
so lang ich leb’ wird’s Lichter geben
ein zartes Leuchten kommt daher.
Ein Funke, und ist er noch so klein,
eröffnet das Spiel – man merkt es kaum –
entfacht Feuer, Wärme dringt ein,
und Schattenlicht erfüllt den Raum.
So haben Schatten und Licht ihren Sinn
und geben mir zusätzlich Sicherheit,
denn nicht nur draußen, auch in mir drin:
Wo Schatten ist, ist das Licht nicht weit.
Anmerkung:
Text: Entstanden in der psychosomatischen Station Jona des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke im November 2020 als Teil der Sprachgestaltungstherapie.
Fotos: Lofoten, Norwegen, August 2020©Kristine.