Hallo Dissoziation
Ich bin hier und irgendwie auch nicht. Taub und fern. Leer und angespannt. Alles auf einmal. Oder auch nichts. Nichts ist real.
Ich bin hier und irgendwie auch nicht. Taub und fern. Leer und angespannt. Alles auf einmal. Oder auch nichts. Nichts ist real.
Seit dem 1. Februar 2022 befinde ich mich in einer neuen Reha-Maßnahme: Der Unterstützten Beschäftigung (UB). Diese Maßnahme geht zwei Jahre – doch was genau ist das eigentlich?!
“Ich …. Also … Mhm… Ich weiß nicht was ich sagen soll…”, stottert sie und ihre Stimme fängt an zu zittern. „Das ist ok!“, sage ich. „Erzähl uns einfach, was dich ausmacht.“ „Ok… Mhm… Also… Ich mag schwarz.“ „Schwarz schwarz schwarz sind alle meine Kleider, schwarz schwarz schwarz ist alles was ich hab…“, ertönt es singend aus dem Off.
Ein Jahr ist für mich seit der Diagnosestellung vergangen. Ein chaotisches Jahr. War es richtig, diese Diagnose zu erhalten? Ist es sinnvoll, sie zu stellen? Wie quasi immer im Leben, gibt es dazu wohl keine einfache, geschweige denn eine richtige Antwort. Im Zweifel kann man nur sagen „es kommt darauf an.“
Gemeinsam getrennt stolpern wir durch den Tag, der andere nur ein Anruf weit weg. Das ist es, was ich an unsrer Freundschaft mag, unkompliziert, offen – trotz all dem Geäck.
Ein chaotisches Jahr. Ein Jahr mit vielen Höhen und krassen Tiefen. Ein Jahr, dass seine Tribute gefordert hat. Ein Jahr, das vielleicht irgendwann mal für irgendwas gut ist. Wer weiß das schon. Ein Jahr, dass deutlich anders verlaufen ist, als erhofft, aber das bin ich mittlerweile ja schon gewohnt…
Ich weiß, du meinst es positiv, wenn du sagst: “Vertraue dem Prozess!”, aber manchmal kann ich es – wie du sehr gut weißt – nicht mehr hören. ♥
5 Tage auf der geschützten Station – surreal, wie ein Film. Aber ich habe mich wohl und sicher gefühlt. Und es war dringend notwendig…
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